Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 256

1911 - Erfurt : Keyser
— 256 — Wr wenig Geld und viele gute Worte hatten wir uns in den letzten Tagen Blumen zu Kränzen und Sträußen besorgt, der Steiger aber hatte uns unentgeltlich das Eichenlaub dazu liefern müssen. In derselben Stunde, in welcher zur Ausschmückung der Stadt die letzte Girlande angeschlagen wurde, legten auch wir die letzte Hand an unsere Spende für die heimkehrenden Sieger. Da der Einzug erst am Nachmittag stattfand, ging es kurz, vor Mittag uoch einmal im Sturmschritt durch die Hauptstraßen, um zu sehen, ob auch alles in Ordnung sei. Die Ehrenpforte auf dem Anger war wieder aufs herrlichste geschmückt. Der mächtige Bau zeigte unten in der Mitte ein großes Tor und je ein kleine^ res zu beiden Seiten. Oben darauf stand die hohe Gestalt der Siegesgöttin, den Heimkehrenden den Ruhmeskranz darreichend. L>ie war umgeben von Waffen und Siegeszeichen aller Art und umweht von Fahnen und Wimpeln in allen deutschen Landesfarben. Die Außenwände des Siegesbogens waren nach beiden Hauptseiten mit dem Wappen der Stadt Erfurt, dem Zeichen des Eisernen Kreuzes, mit Kränzen und Girlanden, mit Namensschildern der hervorragendsten Schlachten und Belagerungen, sowie mit Inschriften und Denksprüchen in sinniger Weise verziert. Außer dieser großen Ehrenpforte waren noch an verschiedenen anderen Stellen geschmückte Bogen in leichterem Stile errichtet worden, so am oberen Teile des Angers in der Gegend der Weilergasse, am Eingang der Langen Brücke, in der Neuen Straße, Marktstraße usw. An vielen Häusern waren bezügliche Inschriften angebracht. Außerdem war wohl kaum ein einziges Haus in den größeren Straßen, das nicht in mehr oder weniger reicher Weise mit Fahnen, Girlanden und Kränzen geschmückt war. Auch die Büsten des Kaisers, des Kronprinzen, des Prinzen Friedrich Karl, des Fürsten Bismarck und des Grafen von Moltke waren auf Fußgestellen oder in Fensternischen angebracht. Befriedigt kehrten wir von unserer Umschau heim. Die Stadt konnte sich sehen lassen. Nachdem in aller Eile das Mittagsmahl eingenommen war, ging's mit den Kränzen und Sträußen zum Krämpsertor. Wir batten die niedrige Mauer auf der rechten Seite des Brückenkopfes zum Ausguck gewählt; für diesen Zweck ein prächtiger Platz, zu dem wir von der Stadtseite aus leicht durch Ueberklettern des Walles gelangen konnten. Leider ging es dort etwas eng zu; denn auch andere waren bei ibrer Wahl auf diesen günstigen Ort verfallen. Doch die Kränze im Arm und die Sträuße in der Hand wurde wacker im Gedränge ausgehalten. Die Truppen kamen vom Güterbahnhof her, woselbst sie ausgeladen wurden. Eifrig wurde das Pfeifen der Lokomotiven erlauscht, ob ihm nicht ein Begrüßungsmarsch folge. Endlich, es war kurz nach 4 (Uhr, ertönte rauschende Militärmusik vom Schmidt-stedtertor her, und bald kam das Hurrarufen immer näher. Aus der Stadt aber ertönte das Geläut aller Glocken, und vom Pe-

2. 100 Geschichtsbilder aus Erfurt und Thüringen - S. 257

1911 - Erfurt : Keyser
— 257 — tersberg her kam grüßend der laute Donner der Kanonen. Da bog auch schon der Zug in die enge Torstraße ein, und eine Woge hellster Begeisterung schlug über ihm zusammen. Ich war völlig benommen von dem, was ich sah und hörte. Bald aber löste sich die Spannung, und was die junge, kräftige Kehle an Stimme hergab, das kam dem allgemeinen Hurrarusen zu gute. Ich warf jetzt auch meine Kränze und Sträuße, und obwohl die Offiziere den Degen schon bis zur Spitze mit Eichenkränzen bedeckt und die Mannschaften Brust und Helm mit ihnen geziert hatten, so fan-den sie doch noch ihre Abnehmer. Schneller als wir wollten, ging das ewig denkwürdige Schauspiel an uns vorüber. Eine gewaltige Menschenmenge flutete dem Zuge ins Innere der Stadt nach, um von den Empfangsfeierlichkeiten durch die Mitglieder der königlichen und städtischen Behörden und die Offiziere der Garnison an der Ehrenpforte etwas zu erspähen. Dann wurde die Siegesstraße auch sür uns gangbar, auf der's nun mit heißen Wangen und rotem Kopf sieges-matt heimwärts ging. 98. Das Kriegerdenkmal. Grund der Errichtung: „Ehre ward Euch und Sieg, doch der Ruhm nur kehrte zurück." Diese Worte Schillers sind am Unterbau des stattlichen Denkmals zu lesen, das den auf den Schlachtfeldern Frankreichs, Oesterreichs und auch Deutschlands gefallenen Offizieren und Mannschaften, die den Erfurter Bezirken entstammten, im Hirschgarten errichtet worden ist. Aufbau und Deutung: Ihrer treu gedenkend, hat man die große Säule ausgestellt und die Spitze derselben mit einem vergoldeten Adler gekrönt. Wild regt er seine Schwingen und richtet wachsam den Kopf nach Westen auf das unruhige Frankreich, das immer noch an Vergeltung denkt. Etwas unterhalb des Säulenkopfes hat man einen ehernen Schild, nebst Schwert und Lanze aufgehangen und die Waffen mit einem Lorbeerkranz geziert. Die Säule gleicht der heiligen Eiche, unter der unsere Vorfahren ihre Helden begruben und an deren Stamm sie den Waffenschmuck der Tapferen befestigten. Der Fuß der Säule steht auf einem Würfel, an dessen einer Seite das erhaben gearbeitete Bildnis des gütigen, alten Kaisers Wilhelm zu erkennen ist, an dessen anderen Seiten die Wappenschilder Preußens, Erfurts und Sachsens zu sehen sind. Säule und Würfel sind aus einen großen, viereckigen, ' sarkophagähnlichen Unterbau gestellt, an dessen Ecken die Bilder der großen Feldherren Kaiser Wilhelms I. einen Platz gefunden haben. Da sieht der Beschauer die Helden: Kaiser Friedrich und Prinz Friedrich Karl, den Großherzog von Mecklenburg und gegenüber den Reichskanzler Fürst Bismarck, den Feldmarschall Moltke und den König Albert von Sachsen, den General von 17

3. Bilder aus dem Weltkrieg - S. 59

1917 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
Bilder aus der Winterschlacht in Masuren. Hurra für Hindenburg. 59 begrüßt. Die soeben aus schweren Kämpfen kommenden, von Schmutz und Blut bedeckten Krieger drängten sich jubelnd um ihren Kaiser, der viele der Mannschaften und die Offiziere ansprach. Plötzlich erklangen die erhabenen Klänge der Nationalhymne „Heil dir im Siegerkranz" und darauf das herrliche Lied „Deutschland, Deutschland über alles" aus vielen tausend Kehlen zum Himmel empor. Alle Mauern und Fensteröffnungen der zerschossenen Häuser waren mit Soldaten besetzt, die ihren Kaiser sehen wollten. Es war ein ergreifender, denkwürdiger Augenblick, der allen Anwesenden unvergeßlich bleiben wird. Die Truppen schienen alle ausgehaltenen Strapazen gänzlich vergessen zu haben. Hinter den Reihen der um ihren Kaiser gescharten Soldaten standen Hunderte von russischen Gefangenen mit ihren seltsamen, vielgestalteten Kopfbedeckungen und ebenso verschiedenen Gesichtszügen, die Völkerstämme ganz Asiens vertretend. Der Kaiser kommandierte nun: „Stillgestanden!" und hielt eine kurze, markige Ansprache an seine lautlos ihn umstehenden Soldaten, in der er den Tapferen für ihre glänzenden Leistungen dankte. Dann richtete er anerkennende Worte an das Füsilier-Regiment Nr. 33, das sich in diesem Kriege ganz besonders ausgezeichnet und recht schwere Verluste erlitten hatte. In: Hintergründe erblickte man die Ruine der Kirche, deren mächtiger Turm völlig ausgebrannt und deren Dachstuhl zerstört war. Die Häuserreihen rechts und links Seiner Majestät waren bis auf die Grundmauern niedergebrannt, verkohlende Balken ragten zum Himmel empor. Inmitten dieses Bildes der Zerstörung war nur das Kriegerdenkmal für die Gefallenen des Feldzuges 1870/71 erhalten geblieben, geschmückt mit dem Friedensengel und Eisernen Kreuz. Zwischen den Häuserreihen der zerschossenen Stadt mit ihren ausgeplünderten Läden hindurcheilend, fuhr dann der Monarch zum Tore hinaus. Vor der Stadt traf er noch zwei einziehende Bataillone seines pommerschen Grenadier-Regiments Nr. 2. Mit ihren zerschossenen Fahnen stellten sich die Truppen an der Seite der Straße in einem offenen Viereck auf. Der Kaiser trat in die Mitte desselben und sprach seinen tapferen Grenadieren Dank und Anerkennung aus. Nach Hermann Hillger*) und „Berichten aus dem igroßen Hauptquartier." 34. Hurra für Hindenburg. Gottlieb im „Tag." x 1. Das war der Herr von Hindenburg, der sprach: „Mit Gott zur Tat! Nun Jungens, werft die Russen raus aus unserm Preußenstaat!" *) »Die Winterlchlacht in Masuren." (Krieg und Sieg. 13. Band.) Herrn. Hillger Verlag. Berlin W 9.

4. Von der Zeit des Großen Kurfürsten bis auf die Gegenwart - S. 105

1902 - Leipzig : Hirt
Bildhauerkunst. 105 Fig. 137. (Lrzdenkmal Friedrichs des Groen in Berlin von A. Rauch. (Enthllt 1851.) 89, Der König ist in Uniform mit Hut, Krnungsmantel und Krckstock dargestellt; der Mittelteil des Denkmals ist mit Bildern berhmter Zeit- und Kampfgenossen geschmckt! an den Ecken Prinz Heinrich, Prinz Ferdinand von Braunschweig, Zieten und Seydlitz.

5. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 165

1900 - Leipzig : Hirt
165 Fig. 126. Linker Flgel des Klner Dombildes. S. 108. In der Michaeliskapelle des Domes be-findet sich Klns be-deutendster Kunstschatz, das weltberhmte Kl-n er Dombild, gemalt um 1426. Es ist ein Altarschrein mit zwei Flgeln. Auf der Auen-feite der Flgel ist die Verkndigung Maria dargestellt, inwendig auf dem Mittelbilde die Anbetung der hei-ligen drei Könige und auf den Flgeln die Schutzpatrone der Stadt: links die heilige Ur-sula mit ihrem Ge-folge (Abbildung nebenstehend), rechts der heilige Gereon mit seinen Kriegsgefhrten. Die ideale Ausfassung, die Freiheit der Zeichnung, die Feierlichkeit, Lieblich-feit und Ruhe, die uns anweht, sowie die Har-monie und Wrme in der Farbenzusammenstellung geben dem Bilde seinen hohen Wert.

6. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 56

1900 - Leipzig : Hirt
56 Geschichte der Rmer. tragen wrden. Nun traten die Horatier und die Kuriatier bewaffnet hervor und begannen den Kampf. Die Jnglinge stritten mit der grten Tapfer-feit. Der Sieg war lange zweifelhaft. Zwei Rmer strzten blutend zu-fammen. Ein gewaltiger Schrecken ergriff die rmischen Legionen; denn es schien faum mglich, da der eine berlebende Rmer den drei Feinden ge-wachsen sein wrde. Allein die drei Kuriatier waren verwundet, dagegen der letzte horatier unverletzt und daher voll Mut. Da dieser nun sah, da er den drei vereinten nicht gewachsen sei, ergriff er scheinbar die Flucht, um sie zu trennen und einzeln anzugreifen. Die Kuriatier verfolgten den Flchtling mit ungleicher Schnelligfeit, je nachdem es einem jeden die Wunden des Krpers gestatteten. Als dies der Horatier bemerkte, wandte er sich zum Kampfe um und schlug jeden herankommenden Kuriatier nieder. So entschied die List des einen Horatiers den Kampf. Alba longa wurde den Rmern unterworfen. 6. Die Plebejer. Der König Ankus Marcius hatte eine Reihe Nachbar-staaten. unterworfen und deren Bevlkerung zum grten Teil nach Rom verpflanzt. Als gnstig gelegener Handelsplatz zog Rom fortwhrend eine Menge begterter Fremden an, die sich dort niederlieen. Diese zugewanderte Bevlkerung bildete eine zweite Klasse der rmischen' Brger unter dem Namen Plebejer; die ursprnglichen Einwohner-Roms bildeten den Adel und hieen Patrizier. Die Plebejer waren freie Brger, hatten aber keinen Zutritt zu den ffentlichen mtern und zu den Kuriatkomitien, sie durften in die patrizischen Familien nicht heiraten; sie brauchten keinen Kriegsdienst zu leisten. Die Alienten. Eine dritte Klasse bildeten die Klienten. Diese besaen keine staatsbrgerlichen Rechte; sie waren Hrige, die auf den Gtern des Adels als Bauern oder Handwerker wohnten, oder Fremde, die sich ohne Brgerrecht in Rom ansiedelten. Sie muten sich in den Schutz eines Patriziers stellen; dieser wurde ihr Patronus genannt. Der Patron vertrat den Klienten vor Gericht, sorgte wie ein Vormund fr die Erhaltung seines Vermgens, verhielt sich berhaupt zu ihm, wie der Vater zum minderjhrigen Sohne. Der Klient hingegen mute als Lehensmann dem Patron ein Grundstck bebauen, als Waffentrger ihn in den Krieg begleiten, in Geldverlegenheiten ihm mit feinem Ver-mgen zur Seite stehen. 7. Die Bauten des Tarquinius priskus. Znr Zeit des Tarquinius Prisfug war Rom nur mit einem Erdwalle umgeben. Tarquinius ersetzte diesen durch eine steinerne Mauer. Das Forum, d. h. den Marftplatz, schmckte er mit Hallen und Sulengngen. Er legte den Grund zu dem Circus maximus. Dieser war ein groes, unbedachtes Gebude, in dem Wagen- und Pferderennen abgehalten wurden. Auch legte er den Grund zum Kapital, der Tempelburg des Jupiter auf dem kapitolinischen Hgel.

7. Von der Zeit Karls des Großen bis zum Westfälischen Frieden - S. 165

1900 - Leipzig : Hirt
Deutsche Malerei. 165 Fig. 126. Linker Flgel des Klner Dombildes. S. 108. In der Michaeliskapelle des Domes be-findet sich Klns be-deutendster Kunstschatz, das weltberhmte Kol-ner Dombild, gemalt um 1426. Es ist ein Altarschrein mit zwei Flgeln. Auf der Auen-feite der Flgel ist die Verkndigung Ma-ri dargestellt, inwendig auf dem Mittelbilde die Anbetung der hei-ligen drei Könige und auf den Flgeln die Schutzpatrone der Stadt: links die heilige Ur-sula mit ihrem Ge-folge (Abbildung neben-stehend), rechts der hei-lige Gereon mit seinen Kriegsgefhrten. Die ideale Auffassung, die Freiheit der Zeichnung, die Feierlichkeit, Lieblich-feit und Ruhe, die uns anweht, sowie die Har-monte und Wrme in der Farbenzusammen-stellung geben dem Bilde seinen hohen Wert.

8. Der Freischöffe von Berne - S. 145

1891 - Braunschweig : Appelhans & Pfenningstorff
— 145 — freudiges Ereignis war, welches die Leute hier zusammengeführt hatte; die Stedinger erwarteten ihren geliebten Landesherrn, den Großherzog Paul Friedrich August von Oldenburg, welcher versprochen hatte, heute, am sechs-hnndertsten Jahrestage der Schlacht von Altenesch, auf den Sankt Veitshügel zu kommen, um der Enthüllung des Denkmals beizuwohnen, welches den für ihre Freiheit und für ihren Glauben gefallenen Helden hier errichtet worden war. So sehr hatten sich die Zeiten geändert, daß der Nachkomme jener Grafen, welche einst das Kreuz gegen die Stedinger genommen, jetzt der Feier beiwohnte, welche zu Ehren der gefallenen Feinde seines Hauses hier gehalten wurde, obgleich auch er im Wappen noch das Kreuz trug, welches ihn fort und fort an den Kreuzzug erinnerte. Die Zeit hatte auch diesen Groll vergessen gemacht; die Herzen der Stedinger jubelten jetzt _ dem Fürsten entgegen, gegen dessen Ahnen ihre Väter ihren Glauben und ihre Freiheit verteidigt hatten, der aber jetzt mit ihnen eins war im Glauben und der ihre Freiheit achtete. „Stedingsehre" wurde au diesem Tage der Ort genannt, auf welchem nun, hart am Deiche, auf dem unscheinbaren Hügel sich das Denkmal befindet. Es ist genau an der Stelle errichtet, wo sich einst die dem heiligen Vitus geweihte Sühnekapelle befand, und der Sandsleinsockel des Denkmals steht auf den dort noch aufgefundenen Grundmauern der Kapelle. Auf diesem Sandsteinsockel erhebt sich ein einfacher, eiserner Obelisk, den ein eisernes, sinnig aus Kreuzen und Schwertern gebildetes Gitter umgiebt. Die Inschrift auf der Vorderseite lautet: „Den im Kampfe für Freiheit und Glauben auf diesem Schlachtfelde gefallenen Stedingern". Rechts steht: „Ant 27. Mai 1234 unterlag den mächtigen Feinden das tapfere Volk"; links: „Bolko von Bardenfleth, Tammo von Hnntorp, Detmar tom Dyk fielen als Führer mit ihren Brüdern"; und endlich hinten: „Am Jahrestage der Schlacht 1834 gewidmet von späten Nachkommen". In einem schattigen Eichenhaine steht dieses einfache, fast zu einfache Denkmal; vom Fuße desselben überschaut man Tiemann, Der Freischöffe von Berne. 10

9. Die alte Geschichte - S. 192

1872 - Münster : Coppenrath
192 den anderen zu bertreffen suchte. Zu den berhmtesten Malern gehrten Xeuxis und Parrhasius. Beide stellten einst einen Wettkampf in ihrer Kunst an. Teuxis malte Weintrau-ben, so natrlich, da die Vgel nach denselben flogen und daran pickten. Nun brachte auch Parrhasius sein Stck, das mit einem dnnen Vorhange berzogen war. Ziehe doch den Vorhang weg!" sagte Xeuxis. Da lachte Parrhasius; der Vor-hang war das Gemlde selbst! So tuschte der eine nur Vgel, der andere aber einen groen Knstler. Ferner malte Xeuxis einen Knaben, welcher ein Krbchen mit Trauben auf dem Kopfe trug. Und abermals kamen die Vgel und pickten an den Trau-ben. Sogleich nahm er das Gemlde weg und sagte beschmt: Die Trauben habe ich besser gemalt als den Knaben, sonst wrden sich die Vgel vor diesem wohl gefrchtet haben!" Wie einzelne Männer, so wetteiferten ganze Städte mit einander. Die eine wollte noch ausgezeichneter sein, als die andere. Im stolzen Selbstgefhle ihrer Auszeichnung nannten sie fast alle Völker, die nicht Griechen waren, mit dem weg-werfenden Namen Barbaren, d. i. Halbwilde.*) Jedoch der Stadt Athen konnte es keine andere gleich thun. Sie war gleichsam die Sonne von Griechenland, deren wohl-thtige Straten sich von hier nach und nach der die ganze Erde verbreiteten. Hier war der Hauptsammelplatz aller Knst-ler und Gelehrten; hier fanden diese vielfache Aufforderung und Ermunterung, ihr Talent zu entwickeln. In jedem Winkel der Stadt war Leben und rastlose Thtigkeit vom Morgen bis an den Abend. Hier bten sich Jnglinge und Männer in Kampfspielen aller Art, dort strmten sie zu den offenen Hr- *) Barbar nannten die Griechen und Rmer jeden Auslnder, in so fern er eine fremde Sprache redete. Und weil diese Auslnder meist auf einer weit niedrigeren Stufe der Bildung standen, so verband man mit diesem Worte spter auch den Begriff der Sittenrohheit und Grausamkeit. 1

10. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 296

1840 - Münster : Coppenrath
296 stellen; sein Angriff sei nur gegen die Mamelucken, die Feinde des Sultans, gerichtet, um das Land von ihrer Tyrannei zu be- freien." Allein die Pforte ließ sich durch solche Vorspiegelungen nicht tauschen und erklärte ihm den Krieg. In diesem fremden Erdtheile hatten die Franzofen mit außerordentlichen Schwierig- keiten zu kämpfen. Der Weg nach Kairo führte durch eine große Sandwüste, in welcher sie unablässig von den auflauernden mame- luckischen Reitern verfolgt wurden. Verloren war Jeder, der sich nur auf einige Schritte vom Haufen trennte. Auf ihren raschen Pferden kamen die Feinde eben so schnell herangeflogen, als sie wieder verschwanden. Ungeachtet aller Mühseligkeiten und Gefahren behielten die Franzosen stets heitern Muth, ja trieben noch wohl Scherz und Kurzweil. Auf ihrem Zuge ergötzten sie sich damit, die ’6'fel, welche die wissenschaftlichen Instrumente der Gelehrten trugen, ihre Halbgelehrten zu nennen. So oft die Generale beim Heransprengen der Mamelucken kommandirten: „Das Viereck ge- bildet, die Esel und Gelehrten in die Mitte!" lief jedesmal ein schallendes Gelachter durch die Reihen. Am 22. Juli (1798) langten die Franzosen im Angesichte der Pyramiden an, als eben die Sonne aufging. Auf einmal machte das erstaunte Heer aus freien Stücken Halt, um diese Denkmäler zu begrüßen, die aus einem so hohen Alterthume auf uns gekommen sind. Als dieses Bonaparte sah, rief er voll'be- geisterung aus: „Franzosen, heute werdet Jht den Beherrschern Ägyptens eine Schlacht liefern; vergesset nicht, daß von den Höhen dieser Denkmäler vier Jahrtausende auf Euch herabschauen!" Und mit nie gesehenem Muthe .griffen die Franzosen, im Ange- sichte dieser ehrwürdigen Denkmäler des Alterthumes, die bei den- selben aufgestellten zahllosen Heeresmassen der Mamelucken an und erfochten den glänzendsten Sieg über dieselben. Seit dieser Schlacht bei den Pyramiden ward Bonaparte von den Ägyptiern nicht anders, als Sultan Kebir, d. i. großer Sul- tan genannt. Wenige Tage nach derselben öffnete ihm auch Kairo ihre Thore.
   bis 10 von 110 weiter»  »»
110 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 110 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 17
1 153
2 3552
3 234
4 1045
5 1015
6 115
7 1573
8 96
9 110
10 5819
11 733
12 1104
13 79
14 1089
15 7
16 816
17 14
18 23
19 101
20 511
21 84
22 42
23 1067
24 288
25 324
26 214
27 199
28 12765
29 37
30 87
31 804
32 78
33 558
34 2523
35 899
36 1139
37 7863
38 58
39 260
40 295
41 99
42 632
43 1796
44 72
45 770
46 1384
47 942
48 802
49 12

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 2
1 30
2 0
3 2
4 1
5 2
6 0
7 0
8 0
9 10
10 3
11 0
12 0
13 67
14 1
15 1
16 9
17 26
18 0
19 27
20 0
21 0
22 16
23 21
24 0
25 2
26 10
27 1
28 5
29 5
30 0
31 8
32 3
33 0
34 1
35 1
36 2
37 3
38 10
39 1
40 1
41 1
42 1
43 4
44 2
45 9
46 2
47 0
48 1
49 3
50 0
51 3
52 0
53 7
54 0
55 5
56 0
57 10
58 1
59 5
60 2
61 2
62 0
63 5
64 1
65 10
66 2
67 0
68 2
69 1
70 2
71 6
72 2
73 2
74 0
75 14
76 34
77 13
78 2
79 0
80 0
81 1
82 16
83 4
84 0
85 8
86 1
87 4
88 4
89 1
90 0
91 16
92 11
93 0
94 1
95 1
96 3
97 0
98 10
99 0

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 10737
1 216
2 97
3 303
4 72
5 105
6 1439
7 57
8 59
9 11
10 81
11 131
12 863
13 138
14 121
15 117
16 45
17 21
18 97
19 466
20 251
21 8
22 385
23 198
24 204
25 1696
26 26
27 62
28 132
29 389
30 17
31 82
32 234
33 483
34 312
35 38
36 261
37 169
38 149
39 270
40 32
41 66
42 88
43 1116
44 13
45 163
46 84
47 918
48 409
49 38
50 248
51 396
52 320
53 81
54 629
55 78
56 129
57 135
58 209
59 498
60 81
61 133
62 410
63 135
64 61
65 76
66 151
67 17
68 40
69 62
70 197
71 40
72 1096
73 32
74 374
75 241
76 36
77 135
78 62
79 62
80 149
81 3349
82 348
83 84
84 70
85 239
86 60
87 107
88 38
89 511
90 71
91 852
92 258
93 45
94 201
95 438
96 106
97 175
98 39
99 111
100 626
101 26
102 601
103 26
104 362
105 3302
106 274
107 395
108 358
109 75
110 196
111 56
112 438
113 184
114 147
115 7591
116 68
117 21
118 48
119 394
120 1599
121 160
122 227
123 634
124 404
125 678
126 259
127 1044
128 127
129 283
130 102
131 1152
132 91
133 214
134 182
135 85
136 2348
137 112
138 348
139 109
140 104
141 26
142 3566
143 452
144 58
145 466
146 307
147 110
148 95
149 737
150 22
151 185
152 345
153 108
154 395
155 57
156 110
157 203
158 72
159 144
160 441
161 62
162 120
163 71
164 137
165 773
166 369
167 856
168 834
169 738
170 48
171 141
172 1308
173 1613
174 13
175 1472
176 16
177 394
178 80
179 561
180 114
181 966
182 116
183 1534
184 52
185 90
186 251
187 282
188 226
189 1152
190 174
191 53
192 188
193 182
194 309
195 162
196 315
197 218
198 12
199 1032